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Wenn Qualität auch
nach Jahrhunderten
nicht abnimmt

Warum das Recycling von Stahl-Schrott sinnvoll ist

Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll. Jedes Jahr gelangen bis zu 12 Millionen Tonnen Kunststoffe in die Meere. Das kostet zehntausende Tiere das Leben. Eine Plastiktüte braucht 100 bis 200 Jahre, um zu verrotten. Eine Plastikflasche 450. Ein Autoreifen 2000 Jahre. Eine Glasflasche ist sogar erst nach mehr als 4000 Jahren von der Natur abgebaut. Wie wir mit den Dingen, die wir für unseren Alltag brauchen, umgehen, ist also wichtig. Und es spielt eine große Rolle, wie lange wir sie verwenden können.

Jeder Heimwerker weiß, dass man Holzteile, die in einem Haus verbaut wurden, bei einem Umbau oder Abriss eigentlich nur noch verbrennen kann. Etwas Neues kann daraus kaum entstehen. Auch andere Baumaterialien können entweder gar nicht oder nur sehr schlecht wiederverwendet werden – Kunststoff aus Fensterrahmen etwa. Wo recycelt wird, da wird später zumeist nur ein bestimmter Anteil aufbereiteter alter Substanz zusammen mit neuen Stoffen verwendet. Denn ein verlustfreies Recycling ist sehr selten.

Schon die alten Römer wussten Bescheid

Anders sieht es bei Stahl aus. Weil die Stahlerzeugung sehr aufwendig ist, wurden Stahlprodukte schon immer wiederverwertet. Bereits im alten Rom wurde Schrott eingeschmolzen und recycelt. Später, im Mittelalter, wurden alte Rüstungen, Waffen und andere Metallgegenstände geschmolzen und wieder für die Herstellung neuer Waffen und Rüstungen verwendet. Und beim Bau des neuen One World Trade Centers in New York wurde symbolisch recycelter Stahl aus den durch die Anschläge vom 11. September 2001 zerstörten Vorgängerbauten des World Trade Centers verbaut.

So geht nachhaltiges Wirtschaften

Stahl wird gebraucht, in fast allen industriellen Wertschöpfungsketten und selbst dort, wo er gar nicht im Endprodukt steckt. So wurden 2015 etwa pro Einwohner 8,3 Kilogramm Stahl zur Herstellung von Nahrungsmitteln eingesetzt. Stahl- und Eisenschrott ist der weltweit am häufigsten recycelte Rohstoff. Er sorgt dafür, dass jährlich mehr als eine Milliarde Tonnen an Primärrohstoffen eingespart werden können. Aber nicht nur das: Für die Stahlgewinnung aus Stahlschrott ist Studien zufolge auch nur halb soviel Energie nötig wie mit der Produktion aus Erz. Und das Beste: Die Qualität des Stahls leidet nicht – ganz egal, wie oft man ihn auch einschmilzt und wiederverwertet. Und so können schon nach sechs Recyclingzyklen aus einer Tonne Stahl in der Summe mehr als vier Millionen Tonnen Stahlprodukte entstehen. Prof. Matthias Finkbeiner von der Technischen Universität Berlin hat dieses „Multi-Recycling“ nachgewiesen.

Recycling, das einen Unterschied macht

Weil Stahl immer wieder und wieder und wieder neu verwendet werden kann, wird deutlich weniger Material verbraucht. Und zusätzlich gibt es erheblich weniger Treibhausgase und andere negative Auswirkungen auf die Umwelt. So hat das Fraunhofer Institut errechnet, dass zwischen 2011 und 2015 pro Einwohner und Jahr 117,4 Kilogramm an CO2-Emissionen eingespart werden konnten. Stahl-Recycling sorgt auch für Einsparungen beim Verbrauch von Wasser und der Abfallmenge. Auch bei Pure Steel+ wird Stahl nicht zu Abfall, sondern in höchster Qualität wiederverwertet. Längst werden im Konverterprozess der Stahlwerke bei Dillinger und Saarstahl zwischen 20 und 25 Prozent Stahlschrott eingesetzt. Tendenz steigend. Selbst alten Autoreifen wird neues Leben eingehaucht: Wir setzen Reifendraht-Schrott in der Produktion ein. Und für die „grünen“ Schienen von Saarstahl Rail wird Stahlschrott von verschiedenen Eisenbahnnetzen im Elektrolichtbogenofen von Saarstahl Ascoval eingeschmolzen und in Hayange zu Gleisen geformt. Auch in anderen Bereichen wird Nachhaltigkeit gelebt. So wird seit Langem Hüttensand, ein Nebenprodukt der Roheisenherstellung im Hochofen, zum Bau von Straßen und für die Herstellung von Zement eingesetzt. Pure Nachhaltigkeit. Pures Engagement für unsere Umwelt.